Sprachen der Welt

Veronika Gstöttl • 27. September 2020

„Lassma“ - Die Umgangssprache

Die sogenannte Hochsprache unterscheidet sich von der Umgangssprache je nach Land und Region in Ausdrucksweise, Dialekt und Neologismen, die durch den Einfluss anderer Sprachen entstehen können.

 

Die Hochsprache ist sozusagen das „Grundgerüst“, die Umgangssprache entsteht durch den täglichen Gebrauch, in dem der Wortschatz dann der Einfachheit halber verkürzt oder Wörter zusammengefasst werden.

 

Besonders in Großstädten entwickelt sich durch das Einwirken der Jugendbewegungen und das Aufeinandertreffen vieler verschiedener Kulturen eine Variation der ursprünglichen Sprache. 

Was ist Umgangssprache eigentlich?

Ist Ihnen auch aufgefallen, dass Sie sich bei einer Reise in ein englischsprachiges Land zwar verständigen und mitteilen können, aber die "native speaker", also die englischen Muttersprachler teilweise kaum verstehen?

 

Das kann vor allem an der Umgangssprache oder auch Jugendsprache liegen die, wie der Name schon verrät, besonders von der Jugend geprägt wird.

 

Die Umgangssprache ist die Sprache, die im Alltag und im Umgang mit dem sozialen Umfeld verwendet wird. Dabei wird die Sprache angepasst an den täglichen Gebrauch und oft stark vereinfacht oder verkürzt. Das Entstehen von Neologismen, das heißt Wortneuschöpfungen, die Alltagsphänomene beschreiben ist dabei keine Seltenheit. Es handelt sich dabei aber grundsätzlich um das Gesprochene, nicht um das Geschriebene.

 

Es sind auch oft kleine Füllwörter, die die Hochsprache von der Umgangssprache unterscheiden. Im Deutschen wäre eines dieser Wörter der Jugendsprache beispielsweise „ent“. Mit dem Ausspruch „ent viel“ wird eine große Menge von etwas umschrieben. In diesem Ausdruck ist das Wort „ent“ also ein Synonym für „sehr“".

 

Es gibt auch viele Beispiele für Wörter, die einen ganzen Satz ersetzen können. Ist etwas sehr beeindruckend, besonders verblüffend oder tritt unerwartet ein, dann wird das von Jugendlichen einfach mit einem „krass“ kommentiert.

 

Zudem wird auch die Grammatik in der Jugendsprache stark vereinfacht. „Lassma“ beispielsweise ersetzt in seiner verkürzten Form nicht nur die Aussage „Lass uns mal“, sondern ist gleichzeitig auch eine Frageform von „Hast Du Lust?“.

 

Sie sehen, die Umgangssprache ist durchaus eine kreative und innovative Abwandlung der uns bekannten Hochsprache. Es wird sogar vermutet das auch schon in früheren Zeiten durch das Vereinfachen und Abwandeln einer Ur-Sprache weitere Sprachen einer Sprachfamilie entstanden.

 

Bedeutend für die Umgangssprache ist außerdem, dass sie von Generation zu Generation ihre Charakteristika ändert. Zum Beispiel würde heute niemand mehr die Wörter „astrein“ oder „Fete“ verwenden, die in den 80er Jahren häufig gebraucht wurden.

 

Die Jugendsprache dient immer dem Zweck der Abgrenzung einer Altersgruppe, so unterhalten sich 14- bis 17-jährige in einer anderen „Sprache“ als 20- bis 25-jährige.

 

Außerdem soll mit der Umgangssprache auch zwischen Jugend und Erwachsenen unterschieden werden, deshalb verwenden Jugendliche der heutigen Zeit auch nicht die gleichen Jugendwörter, die zu Zeiten ihrer Eltern als „cool“ galten.

 

Zum Abschluss noch eine Liste umgangssprachlicher Wendungen und Ausdrücke aus dem Deutschen:

 

Die Schäfchen ins Trockene bringen. - Ein Projekt erfolgreich abschließen

 

Ich glaub mein Schwein pfeift! - Was für eine Überraschung

 

Der kann bleiben wo der Pfeffer wächst! - Ein Ausruf, wenn man sich über jemanden ärgert

 

Den Löffel abgeben./ Ins Gras beißen. - sterben

 

Das ist nur die Spitze des Eisbergs. - Es ist nur ein kleiner Teil eines Ganzen

 

Wenn Sie noch mehr über die deutsche Umgangs- und Jugendsprache erfahren möchten, dann suchen Sie einfach im Internet oder nach einem der zahlreichen Bücher zu diesem Thema. Der „Wortatlas zur deutschen Umgangssprache“ bietet beispielsweise einen guten Ausgangspunkt. 

Wussten Sie übrigens schon...

...dass über achtzig Prozent aller weltweiten, digitalen Daten in englischer Sprache verfasst und gespeichert sind? Das betrifft in erster Linie auch Informationen, die im Internet veröffentlicht werden. Damit sind in etwa nur ein Fünftel der Daten im Internet in anderen Sprachen publiziert worden oder wurden aus dem Englischen in eine andere Sprache übersetzt.

 

...dass das Friesische dem Englischen sehr ähnlich ist? Sowohl das Friesische als auch das Englische gehören zur Sprachfamilie der germanischen Sprachen. Deswegen verbindet sie ein gemeinsamer Wortschatz.

 

...außerdem auch das Deutsche zur Familie der germanischen Sprachen gehört? Das erleichtert deutschen Muttersprachlern oder denen, die bereits Deutsch erlernt haben das Aneignen der englischen Sprache. 

Über den Autorin

Veronika Gstöttl ist Werkstudentin bei Sprachenlernen24.

Sie ist hauptsächlich für die Unterstützung des Redaktionsteams zuständig, beschäftigt sich mit den Korrekturen und dem Test der Lernsoftware und Grammatiken und widmet sich auch redaktionellen Aufgaben. Im vergangenen Jahr hat Veronika einen eigenen Spezialwortschatz für Städtereisen entwickelt und einige Artikel auf dem Blog veröffentlicht.

 

Seit Oktober 2009 studiert Veronika Journalismus an der Macromedia Hochschule für Medien und Kommunikation in München. Bereits im November desselben Jahres stieß sie zu den Redakteuren von Sprachenlernen24.

 

In ihrem Studiengang hat sich Veronika auf Kunst und Kultur spezialisiert, deswegen besucht sie auch in ihrer Freizeit leidenschaftlich gerne das Theater, die Oper, Kunstausstellungen oder ein Museum. Wenn sie gerade nicht in der Hochschule ist, geht sie auch gerne auf Konzerte. Noel Gallagah, Kings of Leon und Alex Clare hat sie schon live erlebt.

 

Veronika spricht Englisch, Deutsch und hat Basiskenntnisse im Französischen. Italienisch wird sie sich als nächstes vornehmen, aber durch ihre Arbeit mit den verschiedenen Sprachen der Welt auf dem Blog ist das sicher noch nicht das Ende ihrer „Sprachreise“. 

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    Quelle der Bilder und Grafiken: sprachenlernen24/blog

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